Ohne den Tipp eines italienischen Freundes wäre ich hier nie hergekommen... Gombitelli, ein kleines Dorf in den Bergen, nicht weit von Viareggio. Was für ein Abenteuer! Aber der Reihe nach! Die Anfahrt nach Gombitello ist recht lang, da man fast die ganze Zeit nur bergauf auf engen Straßen fährt und recht langsam vorankommt. Gombitello, ein kleines Bergdorf, auf einem Bergrücken des Monte Calvario in der Nähe von Camaiore. Genauer gesagt auf den Hügeln, die das Val Freddana vom Valle della Pedogna trennen.
Das ist auch gut so, da auf den engen Straßen natürlich auch Gegenverkehr herrscht. Lassen Sie sich also Zeit. Unser Ziel ist die Metzgerei „Gombitello“ gewesen. Durch sie ist der Ort zu einer kleinen Berühmtheit geworden, da man hier exzellente natürliche und bezahlbare Bioprodukte anbietet. Ein unglaublich gutes Fleisch, von regionalen Tieren mit Tradition und vor allem in Handarbeit verarbeitet.
Das fast komplette Dorf in einem Foto
Der Blick von Gombitelli Richtung Viareggio - im Hintergrund sieht man das Meer
Das Dorf Gombitelli ist klein, und durch die hohe Lage in den Bergen im Sommer etwas kühler und frischer. Sehr angenehm. Viel zu sehen gibt es hier nicht. Die Durchgangsstraße und einen kleinen Fußweg, der durch das Dorf führt. Richtig, die meisten Häuser sind nicht mit dem Auto erreichbar.
Die Hauptstraße durch das Dorf Gonmbitelli
Fotos aus Gombitelli:
Wenn Sie gute, ökologische und naturnahe Lebensmittel in spitzenmäßiger Qualität suchen, dann hier. Woher ich das weiß?
Ganz einfach, vom Inhaber ;-)
Ein Freund von uns arbeitet dort seit Jahren und hat uns eingeladen, mal vorbeizuschauen. Der Laden macht ab 13.30 Mittagspause, was den Chef dann die nötige Zeit gab, uns herumzuführen. Wir konnten alles sehen und es war alles sehr sauber. Bei einem Metzgereibetrieb mit Fleischverarbeitung hätte ich das nicht so sauber erwartet. Da wir unangekündigt kamen, sehe ich dieses auch als authentisch an.
Fleisch, bereit zur Weiterverarbeitung
Nach der Führung baute der Chef uns einen großen Esstisch im Verkaufsraum auf, was vielleicht auch damit zu tun hatte, dass er nun wusste, dass ich einen Reise-Blog habe und natürlich auch für ihn etwas Werbung machen würde.
Über eineinhalb Stunden saßen wir nun dort und konnten uns durch alle Käse, Würste, Salamis, Lard, den luftgetrockneten Schinken, die groben Würstchen, die wir roh aßen und vieles mehr futtern. Dazu gab es eine Flasche Wein aus dem Regal. Ein lokaler Rotwein.
Mittagessen im Verkaufsraum
Die Qualität der Produkte ist exzellent und über jeden Zweifel erhaben. Das müssten Sie selbst mal probieren, mit Worten kann ich es jedenfalls nicht ansatzweise beschreiben.
Zwischendurch kamen noch ein paar Kunden aus dem entfernten Pisa. Sie kamen zwar, als der Laden schon geschlossen hatte, was den Chef aber nicht davon abhielt, sie ebenfalls zu uns an den Tisch zu setzten. Ursprünglich wollten sie nur nach dem Weg fragen, aber sie verließen gegen 15 Uhr mit uns das Geschäft mit einem Schinken und einer großen Salami unter dem Arm :)
Irgendwann passte nichts mehr rein, was für ein Gelage ;-). Wir waren pappsatt. Eine Siesta hätte jetzt gut gepasst. Wir bedankten uns für alles und haben dann noch einen Rundgang durch das Dorf Gombitelli gemacht und uns noch lange über diese unerwartete Reise des Genusses gewundert. Ich werde wiederkommen, soviel ist sicher.
Der berühmte "rosafarbene Lard", in seiner edlen Form, die es nur bei besten Fleisch gibt
Für mich eines der besten Reiseerlebnisse der letzten Jahre.
Auch jetzt, fünf Monate später, denke ich gerne an den Ort zurück, die Bilder, Gerüche und die Geschmäcker sind noch so präsent und ich denke gerade, dass es solche „Handwerkskunst“ leider heute viel zu selten gibt.
Alle Fotos aus der Metzgerei Gombitelli:
