Florenz - Aussicht von der Piazzale Michelangelo Florenz, die Mutter der Renaissance und die Stadt in der ein beachtlicher Anteil unserer heutigen Kultur seine Wurzeln hat. Eine Stadt, welche sehr reich an Kultur, Kunst, Architektur und Sehenswürdigkeiten ist, eng ist, viel zu viele Touristen hat und auch zu viel Verkehr und kaum noch Parkplätze. Die Stadt der Kunst, Kunstgeschichte, des Humanismus und der Renaissance.

Eine Stadt, in der die Florentiner das innere Zentrum meiden und durch jahrhundertelangen Besuch der Touristen etwas "eigen" den Fremden gegenüber geworden sind. Eine Stadt der Widersprüche - eine wunderbare Stadt - auf den ersten, den zweiten und den dritten Blick. Eine Stadt in der ich lange gelebt habe und Die mich, wie keine andere geprägt hat.

 

Wie schon gesagt, ich habe selbst dort gelebt und gearbeitet und habe die Stadt erst zu lieben, dann zu hassen und dann wieder zu lieben gelernt. Ob ich nochmal dort leben möchte... Hmmm, schwierige Frage ;-)
Gleich vorweg, in Bezug auf die Überschrift: Egal, wie man Florenz erlebt hat, es lohnt sich immer wieder für einen oder mehrere Tage zurückzukehren. Selbst nach Jahrzehnten, kehre ich im ABstand von ein-zwei Jahren immer wieder nach Florenz zurück. Sie ist Teil meiner Heimat geworden.

Florenz - Aussicht von der Piazzale Michelangelo
Dom zu Florenz- Santa Maria del Fiore

Unbestreitbar ist es das kulturelle Zentrum der Toskana und eines der kulturellen und künstlerischen Zentren Europas. Allerdings hat man immer den Eindruck, dass dies beiläufig geschieht, und wenn man das gelegentliche italienische Chaos dort erlebt, wundert man sich immer wieder, wie Florenz diesen Statue erreichen konnte.

Sicher, der Ruhm und die Errungenschaften liegen vor allem in der Vergangenheit. Um sie zu verstehen, muss man etwas die Geschichte der Stadt und vor allem die Geschichte der Familie Medici kennen.

Florenz - Aussicht von der Piazzale Michelangelo
Florenz - Aussicht von der Piazzale Michelangelo auf die Ponte Vecchio

 Ponte Vecchio - Florenz
Ponte Vecchio - Florenz

 

Geschichte von Florenz:

Schon 59 v.Chr. wurde Florenz von unter dem Namen Florentia als Kolonie errichtet. Anfangs war es ein Militärlager (Castrum), dessen Grundriss sich auch huete noch im quadratischeStraßenverlauf widerspiegelt (Via Tornabuoni, Via Cerretani, Via del Proconsolo und Piazza della Signoria). Das damalige Forum befand sich am heutigen Platz der Republik. Auch das damalige Amphitheater ist heute noch als Grundriss aus der Luft (in der Nähe Piazza Santa Croce) erkennbar.

 

Der Arno in Florenz, mit Ponte Vecchio im Hintergrund

Der Arno

Nördlich von Florenz befindet sich die noch ältere, auf die Etrusker zurückgehende Siedlung Fiesole (aus dem 7.Jahrhundert vor Christus). Auch hier gibt es ein Amphitheater, welches aber erhalten und restauriert ist. Hierzu wird es einen extra Artikel geben.

Die Stadt Florenz wurde von den Byzantinern zerstört und gewann erst unter den Langobarden wieder an Bedeutung. Deren Herzöge lebten jedoch in Lucca bzw. Pisa. In Folge dessen konnte Florenz bis zum 12. Jahrhundert nicht mehr an seine Bedeutung vor der Völkerwanderungszeit anschließen.

David von Michelangelo - Symbol der Renaissance

Der David, Michelangelos bekannte Statue

 

Palazzo Vecchio - Florenz

Palazzo Vecchio

 

Im 12. Jh wurde die Stadt dann autonom. Die Bürgerschaft gewannen an Macht. Aber es entbrannte ein Streit um die Herrschaft zwischen zwei Lagern, den kaisertreuen Ghibellinen und den später siegreichen Anhängern des Papstes, den Guelfen. Dieser Streit sollte lange anhalten und so mancher Gelehrter, Schriftsteller und Künstler musste die Stadt deswegen verlassen (unter anderem Dante!).

 

Die eigentliche Blüte der Stadt begann zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert. Durch den neu erlangten Reichtum der Familie Medici konnten sich viele Künstler, Bildhauer und Architekten in Florenz ansiedeln: Donatello, Botticelli; später Michelangelo, Machiavelli, Leonardo da Vinci, Galileo Galilei. Sie waren der Grundstein für die Kulturgeschichtliche Blüte und der Beginn der Renaissance.

Durch Handel und durch Geldverleih (unter anderem an den Papst) wurden die Medici im 15. und 16. Jahrhundert sehr reich. Sie wurden bürgerliche Herrscher einer Stadt und begannen ihre Macht über die Toskana auszubreiten. Erst im 17. Jahrhundert schwand ihre Macht, durch Kriege, Streitereien inerhalb der großen Famielie um Erbfolgen und durch Mangel an Nachkommen. Als Franz I. Stephan, der Ehemann von Maria Theresia starb, fiel die Stadt in die Hände der Habsburger. Vorher verfügte Maria Thersia noch, dass all der Besitz und die Kunstgüter dem Voklke zur Verfügung stehen sollten. So wurde ein Teil des Herschaftssitzes zu den Uffizien, dem größten Museum Florenz'.

Erst 1861 wurde Florenz Teil des nun vereinigten Italiens. Von 1865-1871 war Florenz italienische Hauptstadt.

 

Ein Rundgang durch Florenz:

Nun, wo beginnt man eine Besichtigung einer Stadt, die so reich an Kultur und Sehenswürdigkeiten ist? Im Grunde ist es fast egal. ich starte meine Rundgänge, wenn ich Freunden die Stadt zeige entweder am Bahnhof (man bekommt von hier einen guten Überblick über die Anordnung der Stadt oder an der Ponte Vecchio. Das Ende finden meine Rundgänge durch Florenz meist an der Piazziale Michelangelo. Der Abschließe Überblick über Florenz und das verbunden mit einem Sonnenuntergang lasen jedem diese Stadt unvergessen in Erinnerung!

Blick am Abend von der Piazziale Michelangelo

Tipp: Ein Abendessen im Borgo Antico (Piazza di Santo Spirito, 6-r, Tel.: 055 210437 - Reservierung ist empfohlen) ist dann der krönende Abschluss eines Tages in Florenz.

 

Sehenswürdigkeiten von Florenz:

Die florentinische Architektur geprägt durch die bekannten Künstler und Architekten des 15. Jahrhunderts durch Brunelleschi, Donatello und Masaccio. Sie prägten das Prinzip der Renaissancearchitektur. Die historische Altstadt gehört seit 1982 zum UNESCO-Welterbe. Aufgenommen

 
Piazza della Signoria
Dieser Platz ist sicherlich der wichtigste und bekannteste der Stadt. Von hier wurde 1301 Dante 1301 ins Exil verbannt (er ging nach Ravena). Auf diesem Platz wurden unter dem Priester Girolamo Savonarola 1497 im "Fegefeuer der Eitelkeiten" Schmuck, Kosmetika, Spiegel, Musikinstrumente verbrannt (und ein Jahr Später Savonarola selbst). Hier steht bis heute der David Michelangelos (allerdings seit vielen Jahren in Kopie (das Original steht in der Accademia delle Arti del Disegno).

Palazzo Vecchio
Palazzo Vecchio

Das wichtigste Gebäude auf diesem Platz ist der erste Regierungssitz der Medici, der Palazzo Vecchio. Davor ist von Bartolomeo Ammanatis der Neptunbrunnen zu sehen. (Er ist der Endpunkt eines noch funktionsfähigen römischen Aquädukts). Neben dem Palazzo Vecchio ist die Loggia dei Lanzi (die Münchner haben später eine Kopie errichtet) in der sich wichtige Statuen befinden.

Giambologna: „Raub der Sabinerin“
Giambologna: „Raub der Sabinerin“


Ponte Vecchio
Die Brücken Florenz' wurden zum Ende des zweiten Weltkriegs gesprengt, um die Deutschen aufzuhalten. Gott sei dank widersetzte sich ein General und sprengte die 1345 erbaute Ponte Vecchio nicht.

Vom Palazzo Vecchio geht ein Gang zum Palazzo Pitti, welcher auch über der Ponte Vecchio zu sehen ist. Auf der Brücke befinden sich die kleinen Geschäfte der Goldschmiede und der Schmuckverkäufer. Aber Achtung, in dem Getümmel auf der Brücke ist schon so manche Brieftasche abhanden gekommen. Seitdem die Polizei dort regelmäßig präsent ist, ist es allerdings viel besser geworden.

 

Kirchen in Florenz

Die wichtigste Kirche in Florenz und die drittgrößte Kirche der Welt ist die romanisch-gotische Kathedrale Santa Maria del Fiore, kurz der Dom von Florenz genannt.

Sie ist durch die erste freitragende Kuppel seit der Antike (in Rom das Pantheon hat noch eine Antike!) von Filippo Brunelleschi bekannt. Gebaut von 12. bis 14. Jahrhundert ist sie gratis zu besichtigen, allerdings ist die Schlange mitunter sehr lang.
Michelangelo wohnte dem Bau bei und schuf aus einem Marmorblock des Krichbaus seinen David. Desweiteren lernte er von Brunelleschis Bau viel über die Konstruktion einer freitragenden Kuppel, so dass er diese viele Jahre später, als er vom Papst zum Bau des Petersdoms in Rom (dem Vatikans gerufen wurde), diese Kuppel imitierte.

Der Kirchturm (Campanile des Giotto) und das Baptisterium San Giovanni mit der Paradiespforte runden den Domplatz ab. Sowohl Campanile als auch Domkuppel können bestiegen werden. Mein Tipp bei schönen Wetter: gehen Sie auf die Domkuppel, bewundern Sie beim Aufstieg die innen sichtbaren Kupelmalerein und die zweischalenkonstruktion der Kuppel. Die Aussicht über Florenz am Ende des Aufstiegs wird sie umhauen! Versprochen :-)
im Sommer unbedingt Wasser mitnehmen, der Aufsteigt ist steil und etwas mühsam.


Die zweite wichtige Kirche Florenz ist Santa Croce. Sie wurde der legende nach von Franz von Asissi gegründet und gehört noch heute dem Orden der Franziskaner. Diese hatten das Problem, geld für den Kirchbau aufzutreiebn, so gestatten sie, reiche und bekannten Persönlichkeiten gegen Bares in der kirche bestattet zu werden. So findet man heute in der Kirche u.a. die Gräber von Michelangelo, Galileo Galilei, Machiavelli, Gioachino Rossini, Ugo Foscolo uvm. Vor der Kirche steht ein Denkmal für den verbannten Dante, welcher in Ravenna beerdigt liegt. Sein verdienst war es mit der „Göttlichen Komödie - Divina Comedia - die italienische Hochsprache zu definieren und Italien damit sprachlich eine Basis für die Vereinigung gegeben zu haben.

 

Florenz von oben - Gesehen von der Domkuppel aus
Blick von der Domkuppelauf Santa Croce


Die Basilica di San Lorenzo, in der Nähe des Marktes wurde im ersten Bau 390 (von Ambrosius geweiht) gebaut und dann ab 1421 von Brunelleschi umgebaut. Aus Geldmangel ruhten die Arbeiten mehrfach. Bis heute hat diese Kirche keine Fassadenverkleidung erhalten. Sie hat einen wunderbaren Kreuzgang und die historische Biblioteca Medicea Laurenziana, zu der Michelangelo die Bibliothek und eine schöne Treppe entwarf. Beides kann besichtigt werden.

Direkt dahinter befindet sich die Medici-Kapelle, in der nicht nur die Überreste der Medici sondern auch bedeutene Kunstwerke Michelangelos zu finden sind (u.a. seine Allegorien)

Santa Maria Novella
Santa Maria Novella


Weitere Kirchen von Florenz:

 

Paläste von Florenz:

Die Medici regierten zuerst vom Palazzo Vecchio aus. Als er zu klein wurde und auch Platz für die anwachsende Dynastie benötigt wurde, bauten sie sich auf dem Höhepunkt ihrer Macht den Palazzo Pitti mit den angrenzenden Boboli-Gärten. Ursprünglich sollte der jetzige Bau nur ein Seitenarm sein, allerdings wurden die Pläne aus Geldmangel geändert.
Angrenzend befindet sich Belvedere, der einen Blick über die Stadt erlaubt.


Weitere Paläste:
Palazzo del Bargello (Palazzo del Podestà) (heute ein Museum der Bildhauerei)
Palazzo Davanzati
Palazzo Medici Riccardi
Palazzo Rucellai
Palazzo Strozzi
Palazzo Pandolfini

 

Gärten von Florenz

Am größten und schönsten sind die Boboli-Garten am Palazzo Pitti. Aber auch der Giardino Bardini, in der Nähe der Boboli-Gartens und des Forte Belvedere lohnt eine Ausflug.
Auf dem Weg zum Piazzale Michelangelo geht man beim Aufstieg durch den Giardino delle Rose.

 

Museen in Florenz

 

Fotos aus Florenz

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