Autofahren in Kroatien ist generell nicht so unterschiedlich, wie das Fahren in Deutschland. Es gibt ein paar Besonderheiten und einige ungewohnte Kennzeichen, aber auch diese versteht man mit etwas Phantasie sofort. Aufpassen sollte man generell beim Parken, da die Kroaten die deutschen Autofahrer als zusätzliche Einnahmequelle entdeckt haben, was einem im Nachhinein den Urlaub ganz schön vermiesen kann. Hier meine Tipps und Tricks zum Autofahren in Kroatien.
Vorweg: Die Kroaten fahren meist gesittet, eine Aggressivität, wie z.B. in Polen habe ich im Verkehr so nicht erlebt. Generell hat man hier weniger Verkehr (vor allem auf den Autobahnen). Auch die Straßen haben immer eine gute Qualität gehabt! Kein Vergleich mit Italien!
Auffällig ist, dass man selten mit einer Geschwindigkeit "durchfahren" kann. Alle paar Hundert Meter kommt wieder eine Einschränkung, die dann oft nicht aufgehoben wird.
Eine der Ursachen für die vielen Geschwindigkeitswechsel sind die recht häufigen und meist kurzen Baustellen.
Generell finde ich, dass es in Kroatien einen unglaublicher "Schilderwald" gibt. Manche Warnung, kann da getrost einfach entfernt werden. Davon sind vieles Geschwindigkeitsbegrenzungen, allerdings werden diese nie aufgehoben, so dass man nie weiß, wie lange sie gelten und man immer im Ungewissen ist, wie schnell man fahren darf.
In zwei Wochen habe ich wenig Polizei gesehen. Man hat gelegentlich feste Radarfallen, ein/zweimal sah ich auch Polizei am Straßenrand beim Blitzen. Mobile Blitzer sind aber recht häufig zu finden. Vorsicht!
Die Maut wird Abschnittsweise berechnet, so wie in Italien und Frankreich auch, mit kleinen Mauthäuschen, wo man zuerst einen Zettel bekommt und dann beim Verlassen zahlt. Die Preise bewegen sich im Mittel und sind bei der guten Straßenqualität auch gerechtfertigt.
Ein Tipp ist die kurvenreichen Küstenstraße: Jadranska Magistrala.
Parken in Makarska kann teuer werden:
Ich hatte im Vorfeld schon vom Parkbetrug n Kroatien gelesen und war sehr sehr vorsichtig, aber in Makarska ist es mir dann doch passiert:
Obwohl ich die ganzen zwei Tage den Parkzettel des Hotels hatte, bekam ich nach Deutschland einen Strafzettel. Eine Kanzlei aus England mit Sitz in Schweden kpmmert sich über ihre Homepage um die reibungslose Geldeintreiberei mit hohen Aufschlägen.
Liest man daraufhin im Internet, merkt man schnell, dass das ganze System hat und mein Verdacht erhärtete sich. Ich legte Widerspruch ein, mit Foto des Parktickets, mit Datum des Verstoßes (!) sowie der Hotelrechnung mit meinem Namen, wo der Parkbetrag nochmals verzeichnet war. Die sehr knappe Antwort aus Schweden kam nach zwei Wochen: Es würde sich um einen anderen Fall handeln, ich müsse zahlen! Bitte? Wieso ein anderer Fall? Vermutlich eine Standardantwort.
Eine weitere Möglichkeit des Widerspruches wurde mir nicht gegeben, mit dem Hinweis, dass man auf diese E-Mails nicht antworten könne. Saubere Praktiken...
Der Hotelinhaber hat das vor Ort dann geklärt, aber den Luxus hat man nicht immer. Ich möchte auch ganz klar hier nicht die Gemeinde Makarska ankreiden, die kann nichts dafür. Die Berichte zu dieser Praktik findet man aus fast ganz Kroatien.
Mein Tipp: immer den Parkzettel aufheben (plus Foto vom Auto mit sichtbarem Zettel)!
Und erkundigen Sie sich gut, ob sie nach aktueller Gesetzeslage überhaupt zahlen müssen! 2017 war dies bei Verstößen in Kroatien nicht der Fall!
Wenn sie Ärger vermeiden wollen, zahlen sie am besten vor Ort, wenn sie ein Ticket bekommen haben! Außerhalb Kroatiens können aus 10-20 Euro schnell 300 Euro werden!